Ursachen für den Grauen Star
Grauer Star kommt bei Kindern aus nicht eindeutig einzukreisenden Gründen unverhältnismäßig oft in Bangladesch vor. Von den rund 52.000 erblindeten Kindern im ganzen Land ist Grauer Star mit 1/3 bei weitem die häufigste Ursache. Allein in dem Bereich des von uns unterstützten Hospitals in Mymensingh (120 km von der Hauptstadt Dhaka entfernt) warten noch 1.800 am Grauen Star erblindete Kinder auf eine Operation. Diese Zahl ergibt sich im Wesentlichen durch den erheblichen Rückstau von erforderlichen Operationen, bedingt durch ärztliche Unterversorgung und Armut. Die Frage, warum es in Bangladesch überhaupt eine so ungewöhnlich hohe Anzahl an Erblindungen an Grauem Star gibt, ist leider nicht eindeutig zu beantworten. Bisher gibt es nur diverse Erklärungen die auf ein Konglomerat von Ursachen hinweisen. Bangladesch ist alljährlich während der Monsunzeit zu etwa 60 % überflutet. Ausreichende Nahrung ist in dieser Zeit nicht vorhanden. Diese Mangelernährung sowie häufig auch Erkrankung der Mütter an Röteln während der Schwangerschaft, beeinträchtigt die Entwicklung der Kinder. Hinzukommt im Wesentlichen noch Unternährung, Vitaminmangel, Dehydrierung und Diarrhöe, teilweise verursacht durch arsenhaltiges Grundwasser, welches für Bangladesch typisch ist. Inzwischen sind ausländische Hilfsorganisationen dabei, die Brunnen mit blauer bzw. roter Farbe zu markieren, um die für Trinkwasser geeigneten zu kennzeichnen.